Bin ich ein Verschwörungstheoretiker?

Die große Angst, doch in der falschen Ecke gelandet zu sein . . . . und die Angst, in eine falsche Ecke gesteckt zu werden . . . .

Beurteile ich die Situation richtig? Die Suche nach Wahrheit

Wenn mir jemand sagt, die Medien lügen alle, die UN lügt, die Menschenrechtsorganisationen lügen, die Politik lügt, dann komme ich zu dem Schluss, das muss ein Verschwörungstheoretiker sein. Ein Mensch, den man mit Vorsicht genießen muss und von dem man besser Abstand hält.

Wenn ich dann sage, dass die meisten Medien eine wirklichkeitsverzerrende Berichterstattung liefern. Dass viele Politiker ihr rechtstaatliches Denken eingestellt haben, dass die UN antisemitisch agiert und die Hilfsorganisationen vom Roten Kreuz bis zu Fridays for Future auf der Seite der terroristischen Palästinenser ist, klingt das nicht wirklich besser. Und da liegt mein Problem.

Eine meiner größten Bedenken ist, dass ich die Zusammenhänge und die Lage falsch beurteilen könnte. Wie kann ich nur meinen, die Dinge um die Tagesschau - Berichterstattung besser beurteilen zu können als selbst die Profis? Wie kann ich guten Gewissens sagen, dass ein Großteil der Presse tendenziös arbeitet und die Lage verzerrt oder schlicht falsch darstellt?

Ich empfinde es auch so, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich nur in ihrer eigenen Bubble informieren und dann Stück für Stück eine Weltsicht annehmen, die unzureichend reflektiert ist und die Wirklichkeit nicht richtig abbildet. Bin ich auch einer von denen?

Auch ich habe von Verschwörungstheroretikern geredet und konnte nicht verstehen, dass man Scharlatanen und Falschmeldungen aufsitzen kann. Aber wenn mir nun das gleiche passiert ist?

Auf keinen Fall möchte ich ein Hetzter sein, der ohne ausreichende Grundlage Menschen in extreme Positionen drängt und dadurch zur Spaltung unserer Gesellschaft beiträgt. Und auf gar keinen Fall will ich mich von der Wahrheit wegbewegen, denn diese ist das Fundament einer jeden freiheitlichen Grundordnung.

Inzwischen sehe ich das ein wenig differenzierter. Und es stellt sich mir ein ernüchterndes Bild dar:

Das, worauf unser aller Leben aufgebaut ist, die Wahrheit, erodiert und wird zunehmend mehr Partikularinteressen untergeordnet.

Beispiele: Wenn davon die Rede ist, dass es zu viele Arbeitsverweigerer gibt und durch härtere Gesetze Milliarden im Bundeshaushalt eingespart werden können, dann dient diese Aussage Partikularinteressen ist aber weit von der Wahrheit entfernt.

Wenn davon die Rede ist, dass Russland oder die Palästinenser oder die Chinesen nur Frieden wollen, und wir auf keinen Fall irgendwelche Stärke zeigen dürfen, um nicht zu provozieren, dann dient diese Aussage Partikularinteressen, hat aber mit Wahrheit nichts zu tun.

Wenn gesagt wird, die Welt sei eine Scheibe . . . .

Ich sage: Es gibt Wahrheiten, die stehen fest und sind nicht wegzudiskutieren. Z.B. dass die Welt eben keine Scheibe ist. Das ist wissenschaftlich belegbar.

Es gibt auch Wahrheiten, die beruhen auf Indizien. Dazu gehörten die ersten beiden Beispiele. D.h. wir nehmen Handlungen und Sachverhalte wahr und leiten daraus ab, dass es eine Wahrheit gibt, die so oder so zu beschreiben ist. Und durch die Interpretation der Indizien ist der Streit vorprogrammiert. So muss es sein. Im Idealfall fällt man in der Diskussion auf Punkte zurück, die alle Streitpartner als Wahrheit beriet sind anzuerkennen.

Hier ist es schon komplizierter, weil sich neue Sachverhalte ergeben können, Sachverhalte übersehen werden können und auch alte Sachverhalte an Gewicht verlieren können. Wenn z.B. gesagt wird, dass Großbritannien ein imperialistischer Staat ist, dann hat man diese Aussage / diese Wahrheit aus Sachverhalten abgeleitet, die vor 100 Jahren gegolten haben, die heute aber vielleicht keine Bedeutung mehr haben, aber morgen vielleicht wieder. Wasa bezeichnet man dann als Wahrheit?

Ich will diese Betrachtung nicht zu Ende führen. Hier kann jeder für sich weiterforschen. Nur so viel in aller Einfachheit: Wahrheit sollte so fest wie möglich sein. Sie kann aber nicht unverrückbar sein ,weil sich Dinge ändern. Gerade, weil dieser Begriff so dehnbar ist und weil wir Wahrheiten so dringend brauchen, müssen wir so gut wie möglich prüfen und uns ein System schaffen, mit dem wir prüfen, ob wir richtig liegen.

Mein eigenes System zur Wahrheitsfindung und zur Überprüfung meiner Standpunkte
Traue deinem Gefühl, vertraue ihm aber nicht.

D.h. Ich gehe meinem Gefühl nach und prüfe dann möglichst genau und ohne meinen Gefühlen einen großen Raum zu geben. Für die Wahrnehmung das Gefühl. Für das Urteil der Verstand.

Im Fall Israels sagte mir mein Gefühl, dass die Situation nicht so einfach sein kann, wie sie mir in der Presse, Radio und Fernsehen durchgängig dargestellt wurden.

Suche nach nach unverrückbaren Wahrheiten.

Wahrheiten, die nicht wegzudiskutieren sind. Im Falle Israels waren das u.a. für mich folgende:

Ich sah im Fernsehen nur kämpfende israelische Soldaten und klagende zivile Palästinenser. Eben Das Hamas Narrativ. Das konnte nicht sein, denn Israel bräuchte keine Waffengewalt, um gegen diese klagenden Menschen vorzugehen. Es musste viele palästinensische Soldaten geben. Die bekam man aber nicht zu sehen. Ich wusste, dass ich falsch informiert wurde. Ich wusste auch, von den vielen Tunneln. Warum fanden die Zivilisten darin keinen Schutz? Auch das war kein Thema. Warum zeigte unsere Fernsehen hauptsächlich Bilder, die sie von den Terroristen bekommen hatten? Warum gaben sie die Zahlen der Terroristen direkt weiter?

Deutschland forderte nicht die Herausgabe der deutschen Geiseln,. forderte die Hamas nicht nachdrücklich auf, die Waffen zu strecken und auch nicht, die eigene Bevölkerung zu schützen und zu versorgen. Stattdessen wurde Israel für alles verantwortlich gemacht. Selbst für das Massaker am 07.10.23 Das war falsch, widersprach all meinen rechtsstaatlichen Überzeugungen und konnte nicht richtig sein.

Ich hörte immer wieder, dass die Palästinenser nur arme Zivilisten seien, die nur Frieden und ein eigenes Stück Land haben wollen und dass Israel der Grund ist, warum das nicht in Erfüllung geht. Dann erlebte ich freie Palästinenser auf Deutschlands Straßen, die hetzten, keine Achtung für Leben zeigen, kein Mitgefühl für getötete Israelis haben, die Hamas nicht auffordern den Krieg zu beenden. Ich habe keine anderen Stimmen gehört. Also ist es für mich wahr, dass das Bild der Palästinenser, was wir in unseren Medien zu sehen bekommen falsch sein muss.

Der entscheidende Satz war aber für mich immer: Wenn die Hamas die Geiseln freigibt, ist der Krieg zu Ende. Das war für mich eine Gewissheit. Das hat aber kaum jemand gefordert. Das spielte in unserer Politik, in den Medien, bei den Palästinensern keine Rolle. Nur in Israel. Dafür wurde hier alles getan,, um zu belegen, dass Netanyahu keinen Frieden will. Der Satz hatte aber Bestand: Gibt die Hamas die Geiseln raus, ist der Krieg zu Ende . . . . Diese Wahrheit ist nach wie vor die, an der sich alles andere messen muss.

Jetzt kommt aber für jeden angehenden Verschwörungstheoretiker der Punkt, dass wenn man sich ein Urteil wie das gerade verschriebene gebildet hat, sucht man sich nur noch Informationen aus der eigenen Babble. Das Urteil wird verstärkt und läuft Gefahr extrem zu werden. Wie versuchte ich mich davor zu schützen?

Ich habe keine richtig gute Antwort dafür. Aber was ich machte war, dass ich Fragen sammelte. Ich sammelte Fragen, die entlarven sollten. Aufdecken sollten. Fragen, die nicht gestellt wurden. Hier ein Auszug aus meiner Liste.

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